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Die Anforderungen an eine Versicherung für Amazon Seller sind immens.

Eine Haftpflicht-Versicherung für Amazon müssen seit kurzem auch kleine Amazon-Verkäufer vorweisen. Genauer gesagt verlangt Amazon eine Betriebshaftpflicht-Versicherung, wenn der Bruttoumsatz aus Transaktionen in einem Monat EUR 5.000 übersteigt. Das hat viele Fragen aufgeworfen.

Grundsätzlich springt die Betriebshaftpflichtversicherung ein, wenn durch Produkte oder Dienstleistungen eines Unternehmens jemand zu Schaden kommt. Aber durch den Onlinehandel und Plattformen wie Amazon haben sich die Geschäftsmodelle vieler Unternehmen verändert. Amazon ist da ein besonderes Beispiel.

Da gibt es nämlich zwei kritische Faktoren:

  1. Viele Kunden denken, dass Amazon selbst der Verkäufer ist, auch wenn das Produkt von einem Drittanbieter stammt, wenn sie bei Amazon einkaufen. Dadurch kann es zu Verwirrung und Unklarheiten bei den Zuständigkeiten kommen.
  2. Viele Händler nutzen das FBA-Modell, bei dem Amazon sich um Lagerung, Versand und Kundenservice kümmert. Amazon könnte in einigen Rechtsprechungen als „Quasi-Hersteller“ angesehen werden. Das heißt, dass die Plattform selbst für Produkthaftungsschäden herangezogen wird. Gleichzeitig können aber auch die Händler in Haftung genommen werden.

Amazon will sich mit diesen neuen Regeln vor potenziellen Haftungsschäden schützen. Das ist besonders wichtig, wenn ein in der EU oder Großbritannien verkauftes Produkt fehlerhaft ist und deshalb Sach- oder Personenschäden verursacht. So hatte Amazon die Verkäufer auf seiner Plattform Ende Juli 2024 darüber informiert, dass sie im Rahmen ihres „Amazon Services Business Solutions“-Vertrags innerhalb von 30 Tagen einen Nachweis über eine bestehende Betriebshaftpflichtversicherung vorlegen müssen.

Wir klären auf, wie Sie hier zu einer schnellen Lösung kommen.

Amazon Seller benötigen in der Regel eine eigene Haftpflicht-Versicherung

Wer muss die Haftpflicht-Versicherung für Amazon Seller nachweisen?

Wenn Sie als Amazon-Verkäufer eine E-Mail von Amazon erhalten haben, in der Sie darauf hingewiesen wurden, dass Sie eine Betriebshaftpflicht-Versicherung abschließen müssen, sind Sie nicht allein. Diese Anforderung ist Teil des Amazon Services Business Solutions Vertrags und betrifft viele Verkäufer.

Betroffen sind alle kleineren Händler, deren Bruttoumsatz aus Transaktionen in einem Monat EUR 5.000 übersteigt. Außerdem muss Amazon selbst als zusätzlicher Versicherter in diese Versicherung aufgenommen werden. Das bedeutet, dass in Ihrer Versicherungspolice die Amazon.com Services LLC und ihre verbundenen Unternehmen, Tochtergesellschaften und Rechtsnachfolger als Mitversicherte aufgeführt sind.

Dies dient dazu, Amazon von allen Haftungsansprüchen Dritter freizustellen, die im Zusammenhang mit ihren Produkten oder Dienstleistungen entstehen könnten.

Spezialversicherer hatten bereits eine „Amazon-konforme“ Versicherung auf dem Markt gebracht. Jetzt gibt es eine aktualisierte Version, die den neuesten Anforderungen von Amazon entspricht. Diese ist speziell für Amazon-Verkäufer konzipiert.

Die Versicherungslösung für Amazon Seller umfasst unter anderem eine Betriebshaftpflicht inklusive Produkthaftung. Darüber hinaus wird Amazon.com Services LLC mit einem „Amazon-Zertifikat“ in den Versicherungsvertrag aufgenommen.

Amazon will Haftpflichtschäden zuvorkommen!

Das A-bis-Z-Garantieprogramm wurde überarbeitet, um die Bearbeitung von Garantieansprüchen zu verbessern. Dies ist besonders wichtig, wenn ein fehlerhaftes Produkt, das in unseren Geschäften in der EU oder im Vereinigten Königreich verkauft wurde, Sach- oder Personenschäden verursacht.

Für Händler, die ihre Produkte auf dem Amazon Marketplace anbieten, bringt die neue Regelung zusätzliche Anforderungen mit sich. Wenn ein Händler auf eine Reklamation nicht reagiert oder diese ablehnt, Amazon aber die Reklamation für berechtigt hält, kümmert sich Amazon um den Kunden und bearbeitet das Anliegen.

Um es noch einmal zu betonen: Amazon geht diesen Schritt, um möglichen Haftpflichtschäden bzw. Ansprüchen zuvorzukommen. Dies ist vor allem dann wichtig, wenn ein fehlerhaftes Produkt, das in der EU oder Großbritannien verkauft wurde, Sach- oder Personenschäden verursacht.

Amazon ist an dieser Stelle knallhart, wenn es Produkthaftung geht. Hier ist wichtig zu verstehen, dass die Amazon-Regelung eine vertragliche Vereinbarung ist und deutlich weitergehend als die gesetzliche Verpflichtung und Vorgehensweise. Hier soll schon gehandelt werden können, bevor ein echter Schaden entstanden ist und zwar im Ermessen von Amazon.

Daher ist die Haftpflicht-Versicherung für Amazon Seller ab sofort „Pflicht“ und zwar mit der geforderten Klausel, die Deckung bei der von Amazon gewünschten Vorgehensweise explizit bietet.

Warum ist das so wichtig?

So erstattet Amazon nach eigenem Ermessen bei Anträgen unter 1.000 Euro oder 1.000 Pfund, die durch ein fehlerhaftes Produkt entstanden sind, direkt an den Käufer – also nach Gutdünken und ohen Rücksprache mit dem Händler.

Betroffene Händler werden lediglich benachrichtigt und können den Status ihres Antrags in der „SellerCentral“ einsehen. Nur wenn ein gültiger Versicherungsnachweis vorliegt und die Richtlinien eingehalten werden, verlangt Amazon keine Rückerstattung vom Händler oder dessen Versicherung.

Nur bei Ansprüchen über 1.000 Euro bzw. 1.000 Pfund wird Amazon den Anspruch gemeinsam mit dem Händler prüfen.

FAQ zur Haftpflicht für Amazon Seller

Wann muss ich als Amazon-Verkäufer eine Versicherung abschließen?

Sie müssen eine Betriebshaftpflicht-Versicherung vorweisen, wenn Ihr Bruttoumsatz aus Transaktionen in einem Monat EUR 5.000 übersteigt.

Da dieser Umsatz nicht mehr unter die mitversicherten Nebentätigkeiten einer privaten Haftpflichtversicherung fallen, ist ein separater Vertrag erforderlich.

Kann ich nicht irgendeine Haftpflichtversicherung nachweisen?
Kann ich mir die Versicherung nicht sparen?
Was muss ich tun, wenn ich bereits eine E-Mail von Amazon erhalten habe?
Wer bezahlt die Versicherung?
Versicherung für Amazon Seller, wenn man direkt aus dem Lager verschickt!

Wie schließe ich die richtige Versicherung ab?

Grundsätzlich wird eine Betriebs-Haftpflicht für einen Online-Handel oder einen Online-Shop benötigt. Wer jetzt panisch ist und einfach online eine Versicherung abschließt, der ist nicht unbedingt gut beraten. Zwar gibt es offensichlich derzeit ein sehr attraktives Angebot der Hiscox, auf das auch wir gerne zurück greifen, aber machen Sie das bitte nicht ohne Beratung.

Wir führen Sie gerne durch den Rechner oder erstellen ein individuelles Angebot für Sie.

  • Wir empfehlen grundsätzliche eine Deckungssumme von EUR 5.000.000 (besser EUR 10.000.000) zu vereinbaren. Das ist wichtig, wenn durch Ihr Produkt Personenschäden entstehen können.
  • Oft wird dazu geraten, eine Selbstbeteiligung zu wählen.
    Davon raten wir ab, da es die Abwicklung mit Amazon komplizierter macht. Gerade bei geringen Umsätzen lohnt sich das nicht.
  • Wichtig ist auch darauf zu achten, dass Exporte nach USA/Kanada mitversichert sind. Das ist besonders dann zu beachten, wenn man es nicht ausschließen kann, dass Exporte nach USA/Kanada stattfinden.

Achtung: Wer Ware aus nicht EU-Ländern importiert und dann wieder verkauft, haftet wie ein Hersteller. Daher ist eine (erweiterte) Produkthaftpflichtversicherung zwingend erforderlich.

Zusätzliche Bausteine wie die wichtige Cyberversicherung müssen unbedingt beraten werden. Bitte nicht einfach online abschließen.

Was soll ich tun?

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